Projektbeschreibung B-Plan 80

Bei dem zu realisierenden Projekt handelt es sich um ein Fernwärmesystem welches für die Beheizung einer Immobilie sowie für die Warmwasserbereitung genutzt wird. Der Baubeginn des Systems, bestehend aus Wärmeerzeugung, -verteilung und einem Fernwärmenetz, ist im Oktober 2017 gestartet. Im Zuge der Erschließung eines Neubaugebietes wird zunächst ein Netz mit 21 Hausanschlüssen errichtet. Außerdem wird der Kindergarten der Nordelbische Ev.-luth. Kirche im Bahndamm angeschlossen.

Der Betreiber des Fernwärmenetzes, der Wärmeerzeugungsanlage sowie der Übergabestationen in den Gebäuden ist die Gemeindewerke Stockelsdorf GmbH.

Der Bau des Systems wird von einem Ingenieurbüro geplant und begleitet. Alle notwendigen Bauarbeiten werden von in Schleswig-Holstein ansitzenden Firmen durchgeführt. Durch diese Vorgehensweise kann schnell und unkompliziert gehandelt werden. Neben dem Bau wird durch Abschluss eines Wartungs- und Instandhaltungsvertrages die Funktionstüchtigkeit der Anlage nachhaltig gewährleistet. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes wird für Frühling/Sommer 2018 prognostiziert. Jedes Grundstück erhält im Zuge der Erschließungsmaßnahme einen sog. Fernwärmeteilanschluss. Die Verlegung dieses Anschlusses erfolgt in Lage und Richtung im Bereich der Schmutz- und Regenwasserübergabepunkte ca. 1m auf das Grundstück. Auch der Trinkwasserteilhausanschluss für das Gebäude endet an diesem Punkt. Erst mit der Errichtung des Gebäudes und nach Beantragung der Anschlüsse werden diese komplett hergestellt.

Die Erzeugungsstruktur der Fernwärme setzt sich aus dem Betrieb zweier Blockheizkraftwerke und zweier Erdgasbrennwertkessel zusammen. Die Heizzentrale befindet sich in am Bahndamm in einer neu zu errichteten Wärmezentrale. Die BHKWs werden so dimensioniert, dass die Grund und Mittellast nahezu vollständig abgedeckt werden kann.

Um die Wärmeverluste im Nahwärmenetz niedrig zu halten und um die Brennwerttechnik zu nutzen, muss auf eine tiefe Rücklauftemperatur geachtet werden. Zudem ist auf eine möglichst große Temperaturspreizung zwischen Vor- und Rücklauf zu achten, da dieses einen großen Einfluss auf Durchflussmengen und Rohrleitungsdimensionierung hat. Die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) definieren unter anderem die Vorgaben für die Auslegung und Installation des hauseigenen Heizungssystems. Eine dieser Vorgaben ist die maximale kundenseitige Rücklauftemperatur, welche aus oben genannten Gründen zwingend einzuhalten ist.

Die Auslegung des Rohrnetzes erfolgt nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das Leitungssystem wird aus Fernwärmeverbundrohr mit erhöhtem Dämmstandard hergestellt und enthält keine lösbaren Verbindungen. Aufgrund des erhöhten Dämmstandards werden die Wärmeverluste der verlegten Rohrleitungen möglichst gering gehalten. Für die Überwachung der Vor- und Rücklaufleitung sowie der Hausanschlüsse wird ein Lecküberwachungssystem installiert.

Die Fernwärmeübergabestationen werden in indirekter Bauweise ausgeführt, d.h. Fernwärme- und Hausinstallation sind durch einen Wärmetauscher hydraulisch voneinander getrennt. Die Trinkwarmwasserbereitung erfolgt im hygienischen Durchflusssystem.

Die Wärmezähler verfügen über langzeitstabile Ultraschalltechnologie mit einer hohen Messdynamik. Zur Optimierung der Anlagenfahrweise wird ein Leittechniksystem, für die Fernwärmeverteilstation installiert. Die neu entstehende Wärmezentrale kann nach Planwerten einen Primärenergiefaktor von 0,52 liefern.